Mobile-Dating: Ein mobiler Markt wächst heran (Studie)

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Neben den Singlebörsen und Partnervermittlungen im Internet wachsen vor allem in den letzten Monaten die sogenannten “Mobile-Dating”-Dienste heran, die sich besonders auf Smartphones-Apps spezialisiert haben. Anbieter wie Badoo, Lovoo, Zoosk waren die ersten Mobile-Dating Services, werden nun aber von vielen Diensten gefolgt. Der Markt war von Anfang an sehr erfolgreich und bietet das Flirten und Chatten via Smartphone, aber auch via Computer an, um Menschen mit einander zu verbinden. Mehr als 200 Millionen Menschen weltweit sind schon Mitglied eines mobilen Dating-Dienstes. Tendenz: Stark steigend.

Mitgliederzahlen wachsen ununterbrochen

Gerade die Nutzerzahlen steigen in den Mobile-Dating Diensten ununterbrochen und machen deutlich: Der Trend geht Richtung Mobile. Das haben mittlerweile aber auch herkömmliche Singlebörsen und Partnervermittlungen bemerkt und haben seit einigen Monaten eigene Applikationen auf dem Markt, mit dem man sich in die Singlebörse einloggen und weiter flirten kann.

Allerdings sind die nächsten Zahlen viel bemerkenswerter: Die Zugriffe via mobilen Zugriff (Smartphone) oder via PC. Hier unterscheiden sich Mobile-Dating Dienste und Singlebörsen sehr stark.

Zugriffe via Smartphone und via PC in Mobile-Dating Diensten und Singlebörsen

Es wird deutlich, dass die Nutzer das Prinzip der mobilen Dating-Dienste voll ausnutzen und sich insbesondere über Smartphones am häufigsten einloggen. Das liegt daran, dass man so eine Umgebungssuche starten kann, die sonst nicht möglich wäre: Der GPS-Sender im Smartphone gibt die Daten an den Server weiter, woraus eine Standortbestimmung durchgeführt werden kann. Da man nun die Standorte vieler Nutzer hat, kann der Server des Mobile Dating Services bestimmen, welche Nutzer in der Nähe sind.

Singlebörsen dagegen werden trotz der Smartphone-Apps noch immer am meisten über den Computer, also durch aufrufen der Singlebörse im Webbrowser aufgerufen. Hier wissen viele Nutzer gar nicht, dass es die Möglichkeit für die mobile Nutzung gibt. Viele Nutzer loggen sich allerdings aus Bequemlichkeit in die Singlebörse über den Computer ein und weil sie Angst haben, dass Freunde von den Aktivitäten erfahren, wenn die App sichtbar auf dem Smartphone wird.

Die drei größten Anbieter

Badoo

Der wohl größte Anbieter ist Badoo, welcher über 160 Millionen Mitglieder weltweit besitzt und somit auch einen entsprechend hohen Umsatz generiert. Erwartet wird für 2012 ein Umsatz von mehr als 50 Millionen US-Dollar. Eine Zahl, die durch Premium-Pakete und sogenannte “Credits” (virtuelle Güter) erreicht werden kann. Der Wachstum von Badoo ist sehr stark: Täglich bekommt das Portal mehr als 5000 neue Mitglieder dazu, wobei von Experten geschätzt wird, dass es sich hierbei um viele Fake-Mitglieder handelt, die nur aus Spaß in Badoo angelegt wurden oder eben um andere Leute zu stalken.

Zoosk

Zoosk gehört mit zu den drei größten Anbietern und nennt sich “das romantisch soziale Netzwerk”. Hier geht es in erster Linie darum, Singles miteinander zu verbinden und im Idealfalle zu verkuppeln, während es bei Badoo um das lockere Chatten und Flirten geht. Zoosk kann auch mit vielen Mitgliedern protzen: Mehr als 750.000 Mitglieder alleine in Deutschland nennen sich selber ein Mitglied von Zoosk. Allerdings ist aufgrund dem Premium-Zwang nicht so viel Aktivität in den Reihen von Zoosk.

Lovoo

Lovoo ist ein frischer Dienst, der sich aber schon einen Namen machen konnte: Ziemlich schnell konnte das Netzwerk über 200.000 Mitglieder erreichen, von denen sich täglich 75.000 Mitglieder einloggen und aktiv sind. Grund für diese hohen Zahlen ist das Angebot, welches weitgehend kostenfrei ist. Umsatz macht das Unternehmen dennoch: Dank dem verkaufen von virtuellen Credits verdient das Unternehmen Geld und kann gute Umsatzzahlen schreiben.

Umsatzentwicklung Mobile-Dating

Umsatzentwicklung Mobile-DatingIm mobilen Dating gibt seit Jahren eine Steigung des Umsatzes, welcher nun aber scheinbar neue Rekorde brechen wird. Die Umsatzzahlen sind weltweit und in Millionen zu betrachten. Man sieht deutlich den starken Anstieg von 2011 auf 2012, in dem ein Umsatz von 100 Millionen US-Dollar geplant sind. Diese Zahlen scheinen die Anbieter auch insgesamt zu erreichen (weltweit).

Allerdings gilt zu beachten, dass dies der Umsatz der kompletten Branche ist. Eine Unterteilung in die verschiedenen Anbieter ist derzeit nicht bekannt und/oder veröffentlicht.

Was wird in Mobile-Dating Diensten gesucht?

Doch was suchen die meisten in einem Mobile Dating Dienst eigentlich? Mit einer Umfrage wurde den Gründen der Anmeldung auf dem Grund gegangen. Das Ergebnis war sehr überraschend, denn immerhin 43% der Nutzer wollen mit anderen Nutzern flirten, während insgesamt 21% einen One Night Stand suchen. 16% sind auf der Suche nach neuen Kontakten, so wie es bei den neuen Diensten eigentlich anfangs auch gedacht war.

Gründe für Mobile-Dating DiensteNur 11% sind auf der suche nach realen Dates, was eine eigentlich sehr überraschende Zahl ist. Hier sollte seitens der Betreiber gegengesteuert werden, um mehr aktive Nutzer zu finden, die auch auf der suche nach echten Dates sind.

Das Problem liegt ganz klar darin, dass die mobilen Dienste mehr können, als man bisher angenommen hat. Der Vorteil ist, dass man selbst in einer Stadt, in der man nicht wohnt, schnell mit anderen Personen in Kontakt kommt. Dazu muss man einfach die Applikation auf dem eigenen Smartphone starten und die Umkreissuche aktivieren. Da man nicht in der Stadt wohnt, wäre ein One Night Stand deutlich aufregender und nützlicher, sollte man nicht auf Fernbeziehungen stehen.

Das man sich in einer fremden Stadt nichts richtiges aus Dating macht, macht die Grafik deutlich. Lediglich 9% der befragten Nutzer klickten andere Möglichkeiten an, die wir unter “sonstiges” gelistet haben. Dazu gehören unter anderem: “Einfach mal ausprobieren”, “Mit Verwandten chatten” oder auch “Schauen, wer sonst noch so hier ist”.

Fazit

Die Mobile-Dating Branche erlebt gerade einen Höhenflug, von dem man auch nicht mehr so schnell runterfallen wird. Grund für den Trend ist die einfache Nutzung, die Umkreissuche und natürlich die geringen kosten. Für viele Menschen ist es einfacher, sich via Mobiltelefon (meisten iOS- oder Android-Geräte) einzuloggen, statt sich gemütlich einige Stunden vor dem heimischen Computer zu setzen und sich in eine richtige Singlebörse einzuloggen. Wer aber auch der Suche nach der Liebe fürs Leben ist, wird hier nicht Glücklich: Wie eine Umfrage bewiesen hat, sind nur die wenigsten Personen aus dem Grund in Mobile-Dating-Diensten, um jemanden für eine Beziehung zu finden.